Fortwährendes Wachstum in der Auftragsherstellung, erfolgreiche Produktneueinführungen im OTC-Segment - also den rezeptfrei erhältlichen Produkten aus der Apotheke - und personeller Zuwachs: Hennig Arzneimittel ist mit dem Ausbau seiner unterschiedlichen Standbeine auf Erfolgskurs. Um auch in Zukunft weiter wachsen zu können, hat sich das Familienunternehmen Hennig Arzneimittel dazu entschlossen, rund 7,5 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts Flörsheim zu investieren.
Notwendig ist dies vor allem im Bereich der Tablettenverblisterung und -verpackung, der so genannten Konfektionierung, die in der aktuellen Auftragslage ihre maximale Auslastung erreicht hat. Mit dem Ausbau und der Modernisierung des Maschinenparks können zukünftig noch mehr Aufträge in der Auftragsherstellung angenommen und zusätzliche Kunden gewonnen werden. Außerdem entsprechen die neuen Anlagen dem neuesten Stand der Technik und werden somit auch den gewachsenen Anforderungen gerecht, die den Fälschungsschutz von Medikamenten sicherstellen.
Ein weiterer wichtiger Teil der Ausgaben fließt in den Umzug und die Neuorganisation des Versandlagers, von wo aus täglich Apotheken in ganz Deutschland sowie der Großhandel beliefert werden. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Aktivitäten im OTC-Bereich stieß die Versandabteilung an ihre räumliche Kapazitätsgrenze. Die Angliederung an das Zentrallager im Stadtteil Flörsheim-Keramag geht mit einer Neukonzeptionierung einher, mit der Zielsetzung einer effizienteren Logistik und einem modernen und zukunftsweisenden Lagerkonzept.
Der Ausbau der Geschäftsfelder Auftragsherstellung und OTC waren nach der Gesundheitsreform 2010 erklärte Ziele, um das Unternehmen von der Kostenerstattung durch die Gesetzlichen Krankversicherungen sowie die immer wieder neuen Ausschreibungen für Rabattverträge unabhängiger zu machen. Der anhaltende Erfolg gibt den beiden Brüdern Holger und Dr. med. Kai Schleenhain, die das Unternehmen inzwischen in vierter Generation leiten, Recht:
"Zwangsrabatte und Preismoratorium treffen große Pharmakonzerne mit internationaler Ausrichtung weitaus weniger hart als mittelständische Unternehmen unserer Größenordnung. Im Hinblick auf unsere Originalprodukte und das Generika-Sortiment hatten wir spürbar mit Umsatzverlusten zu kämpfen. Glücklicherweise konnten wir auf die Situation flexibel reagieren und haben die Geschäftsfelder ausgebaut, auf die die Einsparungsbemühungen im Gesundheitswesen weitaus weniger Einfluss nehmen", erläutert Holger Schleenhain die damals beschlossene Strategie.
Allein in der Auftragsherstellung konnte Hennig Arzneimittel seit 2010 ein Wachstum von etwa 60 % Prozent verzeichnen und seinen Umsatz in diesem Geschäftsfeld somit mehr als verdoppeln. Mit internationalen Messeauftritten konnten zuletzt auch zunehmend Kunden aus dem Ausland, die auf Qualität „Made in Germany“ setzen, gewonnen werden.
Der Anteil der OTC-Produkte beträgt inzwischen schon 12 % am Inlandsumsatz und soll in den kommenden Jahren auf 25 % gesteigert werden. Unter Beibehaltung der aktuellen Wachstumsdynamik wird dieses Ziel bereits in ca. 3 Jahren erreicht sein. Besonders erfolgreich ist Hennig Arzneimittel mit einem modernen Shampoo gegen Kopfläuse und zwei Medizinprodukten zur Vereisung von Warzen und Stielwarzen. Ausschlaggebend für den Erfolg ist der jeweilige klare Vorteil, den die OTC-Produkte dem Endverbraucher im Vergleich zu vorher erhältlichen Produkten bieten und so für eine hohe und schnelle Akzeptanz sorgen.