Schlafstörungen
was heißt das genau?

Durchschnittlich verbringt der Mensch etwa ein Drittel seiner Lebenszeit mit Schlaf. Währenddessen ist er alles andere als untätig. Die nächtliche Ruhezeit ist wichtig, damit sich der Körper regenerieren, Gelerntes abspeichern und Krankheiten abwehren kann. Allerdings finden immer mehr Menschen keinen erholsamen Schlaf. Schätzungen gehen davon aus, dass ungefähr jeder Dritte unter Schlafproblemen leidet. Die Folgen sind Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Leistungsverlust. Langfristig können Schlafprobleme sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Entstehung von Diabetes oder psychischen Problemen verursachen.

Unter Schlafstörungen verstehen Schlafmediziner Zustände, die die Betroffenen daran hindern, erholsam zu schlafen. Dabei können Schlafstörungen unterschiedliche Gesichter und Ursachen haben. Zu den wichtigsten Formen zählen:

Insomnie

Dazu gehören Ein- und Durchschlafstörungen, die mindestens dreimal pro Woche über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten auftreten. Ursachen können psychische Probleme, manche Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente sein.

Hypersomnie

Die Betroffenen leiden unter dem Gefühl, permanent müde zu sein. Sie haben Probleme, tagsüber wach zu bleiben. Hypersomnie geht oft als Begleitsymptom vieler Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder Infekten einher.

Parasomnie

Darunter zählt beispielsweise das Schlafwandeln. Häufige Begleiterscheinungen sind nächtliches Aufschrecken, Zähneknirschen oder Alpträume.

Narkolepsie

Diese Extremform der Hypersomnie tritt sehr selten auf und zeichnet sich durch übermäßige Tagesschläfrigkeit aus. Die Betroffenen schlafen oft unwillkürlich ein oder müssen mehrere Schlafpausen am Tag einlegen.

Bei manchen Menschen ist der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus durch einen zu niedrigen Melatoninspiegel gestört. Das kann zum Beispiel durch Stress, Schichtarbeit oder Jetlag auftreten. Den Betroffenen fällt es besonders schwer, schnell einzuschlafen.

Was kann man gegen Schlafstörungen tun?

Bei leichten Schlafstörungen kann man durch die Anpassung der Schlafumgebung und Änderung von Lebensstilfaktoren zunächst viel selbst dazu beitragen, dass die Nachtruhe wieder entspannt und erholsam wird. Die wichtigsten Tipps:

  • Regelmäßig Sport treiben.
  • Kein Nickerchen am Tag.
  • Abends auf schwer verdauliche Speisen sowie koffeinhaltige Getränke verzichten.
  • Essen, Arbeiten oder Fernsehen im Bett sollten tabu sein.
  • Handykonsum vor dem Einschlafen einschränken.
  • Abendrituale wie eine Tasse Tee oder eine Entspannungsübung können beim Einschlafen helfen.
  • Wichtig für eine ideale Schlafumgebung sind ein bequemes Bett mit einer guten Matratze, ein abgedunkelter und ruhiger Raum sowie Zufuhr von frischer Luft.
  • Erst ins Bett gehen, wenn man wirklich müde ist.
  • Möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett geht.
  • Wer nachts aufwacht, sollte den Blick auf die Uhr vermeiden.

Bei Einschlafstörungen haben sich zudem melatoninhaltige Sprays als einfache und sanfte Methode bewährt. Melatonin ist ein körpereigener Botenstoff, der bei Dunkelheit ausgeschüttet wird und dafür sorgt, dass sich Müdigkeit einstellt. Wenn die natürliche Produktion gestört ist, zum Beispiel bei Stress, Schichtarbeit oder Flugreisen mit Zeitverschiebung, können Melatoninsprays helfen, schneller einzuschlafen.

Wer unter dauerhaften Schlafproblemen leidet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. In gemeinsamer Absprache können dann verschreibungspflichtige Medikamente bei der Bewältigung der Schlafstörungen helfen.