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Erektionsstörungen
Kaum ein Thema ist Männern wohl unangenehmer als Erektionsprobleme. Darüber zu sprechen, fällt den meisten sehr schwer. Dabei treten Erektionsstörungen viel häufiger auf als gedacht. Sie können vielfältige Ursachen haben und sind in den meisten Fällen gut behandelbar. Es lohnt sich also, mit einem Arzt darüber zu sprechen. Aber auch der Partner sollte stets mit eingebunden werden, denn auch für ihn kann die Situation belastend sein.
Sie sind nicht allein
Sie leiden unter Erektionsstörungen? Dann sollten Sie zuallererst wissen, dass Sie damit nicht allein sind! Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2000 zeigte, dass insgesamt knapp 20 Prozent aller Männer von Erektionsstörungen betroffen sind. Die Häufigkeit von Erektionsstörungen nimmt dabei mit dem Alter zu: Unter den 40- bis 49-Jährigen ist knapp jeder zehnte Mann betroffen, unter den 60- bis 69-Jährigen bereits jeder dritte. Und bei den 70- bis 80-Jährigen ist es sogar jeder zweite.1
Was sind Erektionsstörungen?
Wenn eine Erektion gelegentlich ausbleibt, liegt noch keine zu behandelnde Störung vor. Erst wenn das Problem über mindestens sechs Monate besteht, spricht man von einer Krankheit. Mediziner verwenden den Fachbegriff „erektile Dysfunktion“.
Die Ursachen für Erektionsstörungen sind sehr vielfältig. Es können bestimmte Grunderkrankungen, Medikamente, Lebensstilfaktoren oder psychische Gründe in Frage kommen. Um die für Sie richtige Therapie zu finden, ist es für Ihren Arzt wichtig, so viele Informationen wie möglich von Ihnen zu erhalten.
In unserem Leitfaden „Für die schönsten Momente zu zweit“ finden Sie einen Fragenkatalog, den Sie gerne als Vorbereitung für das Arztgespräch nutzen können. So können Sie bereits im Vorfeld in aller Ruhe Ihre Situation analysieren und Fragen formulieren, die Sie im Gespräch stellen möchten. Binden Sie am besten auch Ihren Partner mit ein. Denn bei Erektionsstörungen geht es auch immer um Sie beide als Paar.
Behandlung
Bei einer medikamentösen Therapie sind die so genannten PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5-Hemmer) die Mittel der Wahl, um Erektionsstörungen zu beheben. Der Wirkmechanismus beruht darauf, dass PDE-5-Hemmer die Entspannung der kleinen Blutgefäße im Penis fördern, wodurch Blut leichter in den Penis fließen kann. Dadurch wird die Erektionsfähigkeit erhöht. Voraussetzung für die Wirkung dieser Medikamente ist aber auch hier eine sexuelle Stimulation.
Lebensstil
Viele Faktoren können die Erektionsfähigkeit beeinflussen. Ein wichtiger Baustein ist der eigene Lebensstil. Die folgenden Tipps tragen dazu dabei, Erektionsstörungen vorzubeugen oder auch die ärztliche Behandlung zu unterstützen.
- Seien Sie sportlich aktiv! Das fördert die Durchblutung und kräftigt das Herz.
- Verzichten Sie auf Rauchen und trinken Sie nur wenig Alkohol!
- Ernähren Sie sich ausgewogen und reduzieren Sie ein mögliches Übergewicht!
- Vermeiden Sie Stress! Lernen Sie Entspannungstechniken, die Sie in Ihren Alltag einbauen.
Partnerschaft
Über die eigenen Erektionsstörungen mit dem Partner zu sprechen ist sicher nicht leicht. Viele betroffene Männer ziehen sich lieber zurück und verdrängen das Problem. Was viele vielleicht nicht wissen: Auch der Partner kann unter der Situation leiden und sich zurückgewiesen oder sogar schuldig fühlen. Ein offenes Gespräch ist daher wichtig, um die Situation des anderen besser zu verstehen und einen gemeinsamen Weg zurück zu einem unbeschwerten Liebesleben zu finden.
In unserem Leitfaden „Für die schönsten Momente zu zweit“ finden Sie einige Tipps, die Ihnen helfen werden, mit Ihrem Partner über die Erektionsprobleme zu sprechen.
1 Braun M et al. Epidemiology of erectile dysfunction: results of the 'Cologne Male Survey'. Int J Impot Res. 2000 Dec;12(6):305-11