Prinzip des Verfahrens
Bei dem Verfahren wird der äußere Gehörgang mit unterschiedlich temperiertem Wasser gespült. Die Temperaturveränderung bewirkt eine Flüssigkeitsbewegung im horizontalen Bogengang, die wiederum einen sogenannten Nystagmus auslöst. Diese unwillkürlichen Augenbewegungen werden im Rahmen der kalorischen Prüfung entweder elektrisch oder mittels einer Videobrille erfasst und analysiert.
So läuft die Untersuchung ab
Heutzutage kommt in der Regel die Methode nach Hallpike zur Anwendung. Zunächst ist es wichtig, dass der horizontale Bogengang möglichst senkrecht steht. Dafür wird der Kopf des Patienten im Liegen um 30 Grad vorgebeugt, wobei unbedingt auf Wachheit des Patienten geachtet werden muss. Dann erfolgt die Spülung mit 44 Grad warmem Wasser im rechten und linken Ohr, dann mit kühlerem Wasser (30 Grad). Der durch die thermische Reizung auftretende Nystagmus wird durch Elektronystagmografie oder durch Videonystagmografie registriert.
Auswertung
Der Warmreiz löst normalerweise bei Gesunden einen horizontalen Nystagmus zur gereizten Seite aus, der Kaltreiz einen Nystagmus zur Gegenseite. Liegt eine Störung eines der beiden Gleichgewichtsorgane vor, ist die Reaktion auf dieser Seite vermindert.